Endlich Urlaub! – Unser Reisetagebuch (Woche Eins)
Stell Dir vor, Du hast Urlaub und weißt nicht wohin.
Ungefähr so ging es uns noch vor zwei Tagen. Zuerst wollten wir unbedingt nach Estland. Entlang der polnischen Ostseeküste, durch die Masuren, Litauen, Lettland, Russland umfahrend, zurück an die Küste bis nach Tallinn. Man wusste ja heutzutage nie, wen noch so der Hafer stach und, ob man diese Länder in absehbarer Zukunft vielleicht gar nicht mehr bereisen konnte.
Die Landeskarten für den Baltikum lagen bereits vor. Die Route war grob geplant. Nun kamen die ersten Bedenken – doch lieber in den Süden? Montenegro sollte wunderschön sein. Hin- und Rückreisekilometer waren ähnlich viele, wie Richtung Estland. Eventuell ein bisschen viel für drei Wochen Urlaub?
In unserem alten Leben mit Haus und Hof hatten uns Entfernungen über 3.000 Kilometer nicht geschockt. Da wir allerdings in den letzten fünf Wochen bereits knappe 5.000 Kilometer zwischen Wesermarsch und Ostfriesland zurücklegten, sehnten wir uns nach einem längeren Aufenthalt an einem Ort, mit einer kürzeren Anfahrt. Hotels oder Ferienwohnung schieden völlig aus. An festen Wänden bestand – auch nach einem Jahr im Kastenwagen – überhaupt kein Interesse.
Ob Ihr es glaubt, oder nicht – wir sind tatsächlich losgekommen.
Tagebucheinträge
Klicke auf den Link des jeweiligen Datums und lies, was wir an diesem Tag erlebten:
- Mittwoch, 07.09.2022 Abfahrt: Gimbte – Ankunft: Neuenrade (112 Kilometer)
- Donnerstag, 08.09.2022: Abfahrt: Neuenrade – Ankunft: Werdohl (7 Kilometer)
- Freitag, 09.09.2022 – Abfahrt: Werdohl – Ankunft: Budberg (122 Kilometer + Hin- und Hergurkerei)
- Samstag, 10.09.2022, Abfahrt: Budberg – Ankunft: Beernem Belgien (290 Kilometer)
- Sonntag, 11.09.2022 Brügge sehen, staunen und dann fix die Flucht ergreifen
- Sonntag, 11.09.2022 Abfahrt: Beernem – Ankunft: Nieuwport (70 Kilometer)
- Montag, 12.09.2022 Abfahrt: Nieuwport – Ankunft: Dunkerque (40 Kilometer)
- Dienstag, 13.09.2022 Abfahrt: Dunkerque – Ankunft: Sangatte (53 Kilometer)
Mittwoch, 07.09.2022 Abfahrt: Gimbte – Ankunft: Neuenrade (112 Kilometer)
Hin- und hergerissen zwischen Entdeckergeist und unserem Faulpelz-Gen entschieden wir – trotz unserer Unschlüssigkeit – erst einmal Richtung München zu fahren. Von Gimbte aus pirschten wir uns somit nach getaner Arbeit sukzessive Richtung Süden vor.
Gegen Abend erreichten wir Neuenrade im Sauerland. Auf einem tollen Wanderparkplatz machten wir Rast und philosophierten, welche Urlaubswünsche wir hatten: ein bisschen Chillen am Strand, Sightseeing, Wandern und Radfahren. Bezahlbar. Sonne wäre das Sahnehäubchen.
Off-Topic: Während wir auf diesem kleinen Hügel saßen, beobachteten wir voller Respekt die fleißigen Bauern beim Maiseinholen und Silo-Bauen. Gott hatten wir das gut – Landwirt zu sein war ein echter, wenig honorierter, Knochenjob.
Allez les Bleus!
Im Auto gingen die Überlegungen weiter. Jede Wetterkarte zeigte auf Regen. Rabbi fragte dann irgendwann: „Und was ist, wenn wir doch nach Frankreich fahren? Da soll es tollen Wein und gutes Bier geben.“ Eine überzeugende Argumentation fand ich. Wir sollten dazu schreiben, dass wir als bekennende Italien-Fans um Frankreich bislang einen Bogen machten. Einen wirklich Grund dafür gab es gar nicht. Es hatte sich einfach so ergeben.
Noch am Abend einigten wir uns also auf Frankreich. Von Brügge aus, an der Küste entlang. Keine großartige Zielplanung, sondern einfach treiben lassen. Das Wetter sollte zwar nicht so dolle sein, aber wir hatten ja uns.
Donnerstag, 08.09.2022: Abfahrt: Neuenrade – Ankunft: Werdohl (7 Kilometer)
Statt München hieß es jetzt Orsoy. Geographisch gesehen mussten wir wieder ein bisschen in die entgegengesetzte Richtung. Den angepeilten Stellplatz im Kreis Rheinberg kannten wir bereits. Bonus für uns: eine Tischtennisplatte direkt vor der Tür. Seit Neuestem hatten wir diesen Sport für uns wiederentdeckt. Mit Leidenschaft bespielten wir die öffentlichen Tischtennisplatten Deutschlands. Ok, seitdem es um Punkte ging, war es mehr Fight Club statt Love Boat. Aber wir hatten dabei immer einen Riesenspass.
Eben noch fix das Klöchen entsorgt und dann ab an den Rhein. Eine Möglichkeit bot uns der Stellplatz Westpark in Werdohl. Ein echt schöner Platz, den sich Wohnmobilisten und Gleitschirmflieger teilten. Dort blieben wir dann auch direkt noch für eine Nacht hängen. Kostenlos, mit Strom und Ver- sowie Entsorgung. Herrlich gelegen. Danke Werdohl!
Freitag, 09.09.2022 – Abfahrt: Werdohl – Ankunft: Budberg (122 Kilometer + Hin- und Hergurkerei)
Dass das Leben Überraschungen bereithielt, war nix Neues. In unserem Fall hieß die Überraschung: Schützenfest in Orsoy. Zwischen Kinderkarussell und Pommesbude war leider kein Platz für unsere Elfie. So’n Schiet! Nach fünf Stunden Landstraße, waren wir hungrig und hatten keinen Bock mehr, zu fahren. Also suchten wir im Umkreis nach einem neuen Standort für die Nacht.
In Budberg wurden wir fündig. Kurz noch einen Breuler für den Weg und dann ab ins Nachbarörtchen. Beides sollte sich als Reinfall herausstellen: Erstens war der preislich vergoldete Vogel mit Abstand das Trockenste, das wir in den letzten Jahren gegessen hatten. Zweitens war der Platz eigentlich nur für PKWs und wurde Nachts noch kurzzeitig zum Place to be der Dorfjugend. Es war ihnen gegönnt. In Kombination mit den Mücken im Auto, dachten wir allerdings nicht mehr an Schlaf, sondern eröffneten die Jagdsaison. So kann man seine Nächte auch rumkriegen – Horrido und Halali!
Samstag, 10.09.2022, Abfahrt: Budberg – Ankunft: Beernem Belgien (290 Kilometer)
Mit dem Ziel Beernem in Belgien begann unsere eigentliche Urlaubsreise. Nach dem Frühstück ging es direkt los. Unser Schlafplatz füllte sich zunehmend mit Eltern, die ihre Kids zu einem Fußballspiel brachten. Wir hatten echt schlecht geschlafen und es regnete Bindfäden. Daher hatten wir heute kein Foto für Euch. Knappe 290 Kilometer lagen vor uns. Die Route ging über Venlo, an Roermond vorbei, durch Lommel (bekannt aus der Serie Undercover) und Antwerpen.
Wir konnten es nicht anders sagen, Deutschland hatte schon echt schlechte Straßen. Mehr Schäden-Straßen, als Straßenschäden. Belgien stand uns diesbezüglich allerdings in nichts nach. Während wir über die niederländischen Wegstrecken nur so hinweg glitten, kam uns in Belgien fast das Essen wieder hoch. Wir konnten wählen zwischen Schlaglöchern, Betonplatten unterschiedlicher Höhe oder Kopfsteinpflaster. Erstaunlich, dass unsere Schränke nicht auseinanderbrachen.
Wodurch Belgien jedoch wirklich bestach waren wunderschöne Häuser: alte Klinker, Fensterläden und fantastische Holztüren bzw. -tore. Vor lauter Staunen kam ich leider nicht zum fotografieren. Das wurde nachgeholt, versprochen! Morgen ging es aber erst einmal mit dem Fahrrad nach Brügge.
Sonntag, 11.09.2022 Brügge sehen, staunen und dann fix die Flucht ergreifen…
Der Wettergott meinte es heute besonders gut mit uns. Der 13 Kilometer langen Radtour nach Brügge stand nichts im Wege.
Seine schlechten Straßen machte Belgien mit seinen traumhaften Radwegen wieder wett. Von Beernem fuhren wir die meiste Zeit an einem Kanal entlang Richtung Brügge. Top geteerte Strecke. Allerdings ziemlich frequentiert, was das romantische Hand-in-Hand-Fahren erschwerte. Irgendetwas war ja immer, nicht wahr?
Nach Brügge-City ging es durch eines der vier historischen Stadttore. Eine feste Route gab es nicht. Wir wollten lediglich ein bisschen durch die Stadt cruisen.
Wir befanden uns auf dem sogenannten Ring. Dort war nichts los, herrlich war das. Doch die Ruhe war trügerisch…
Als wir ins historische Zentrum kamen, traf uns der Schlag. Da waren so viele Menschen. Unglaublich. Wir wussten nicht, wann wir das letzte Mal, so viele Leute auf einen Haufen gesehen hatten. Auf dem zentralen Marktplatz verlief es sich noch weitgehend. Jedoch platzen die kleinen Gassen aus ihren Nähten. Uns blieb schlichtweg nur die Flucht nach vorne. Als wir den Boden unter unseren Füßen wieder Boden erkennen konnten, verschnauften wir erst einmal in einem hübschen Park.
Bei der nächsten Reise wollten wir uns bei Nacht nach Brügge schleichen, um dieser wundervollen Stadt einen weiteren Besuch abzustatten. Jetzt ging es für uns zurück zum Stellplatz.
Sonntag, 11.09.2022 Abfahrt: Beernem – Ankunft: Nieuwport (70 Kilometer)
Gegen 17:00 Uhr brachen wir Richtung Küste auf. Auf den zurückliegenden 50 Kilometern hatten wir so ziemlich jeden Küstenort mitgenommen. In Wenduine stiegen wir kurz aus und wurden mit einem tollen Strand belohnt.
Auf diesem Küstenstreifen war alles dabei: Bettenburgen, Villen, kleine Einfamilienhäuser und Dünen. Für die Nacht suchten wir uns einen Grünstreifen am Kanal, nahe des Ortseinganges zu Nieuwport. Eigentlich wollten wir uns noch eine Runde ans Meer setzen, aber nachdem es mit dem Parken etwas schwierig war, verschoben wir dieses Vorhaben auf morgen.
Fazit Abstecher Belgien: Schlechte Straßen, tolle Häuser und die muskulärsten Kühe, die wir je gesehen hatten.
Und zum Schluss, wie versprochen, noch ein paar Beispiele für die hübschen belgischen Häuser:
Montag, 12.09.2022 Abfahrt: Nieuwport – Ankunft: Dunkerque (40 Kilometer)
Relativ gut ausgeruht ging es Richtung Frankreich. Noch eben einen Abstecher nach De Panne, frühstücken am Strand, dann hieß es: Dunkerque wir kamen. Da innerorts allerdings überall in Strandnähe ein explizites Halteverbot für Wohnmobile galt, waren wir hungrig und ohne Stop weitergefahren.
Via Rue Albert ging es in Bray-Dunes über die grüne Grenze. Zu Beginn waren die Häuser ganz schön heruntergekommen. Je weiter wir vorankamen, desto besser wurde es. Witzig fanden wir die Schornsteine, die uns irgendwie an Mary Poppins erinnerten („Chim Chiminey“…Ok, besser nicht singen).
Gegen Mittag erreichten wir unser Ziel: Dunkerque. Die Stadt präsentierte sich, im besten Spätsommerwetter, von ihrer schönsten Seite. Wir wollten aber keine Stadtrundfahrt, sondern ans Wasser. Dementsprechend steuerten wir den Schlafplatz an, der direkt am Meer liegen sollte. Nach einer gefühlten Ewigkeit und zahlreichen Schlaglöchern später, waren wir endlich da.
Smells like Öl-spirit…
Industrie-Charme und wundervolle Natur lagen dicht an dicht. Noch bevor wir uns einrichteten, wurden die Puschen ausgezogen und dann ab mit den Füßen ins Wasser. Es gab kaum Schöneres. Jedenfalls für mich. Rabbi hasste den sandigen Untergrund, insbesondere zwischen den Zehen.
Zwei Strecken führten am Strand entlang. Eine oben auf dem Deich und eine parallel dazu. Überall gab es Möglichkeiten, sich hinzustellen. Auch, wenn einige PKW-Fahrer dachten, es sei eine Rennstrecke – für uns Womo-Fahrer war Schrittgeschwindigkeit empfehlenswerter. Außerdem sah man ja sonst auch nix von der Umgebung. Rein visuell wurden wir jedenfalls nicht enttäuscht.
Nun kommt allerdings unser Aber:
Aufgrund der Nähe zur Raffinerie roch es am Anfang des Deiches ziemlich nach Öl. Weiter Richtung Leuchtturm wurde die Luft zwar besser, aber durch den gegenüberliegenden Industriehafen war es recht laut.
Wir fuhren ein wenig den Deich entlang und parkten schließlich bei einem sehr netten Pärchen auf der Hälfte des Strandes. Natürlich fragten wir vorher, ob das ok für sie sei. War es und so kamen wir direkt ins Schnacken: Beide Mitte/ Ende 30, hatten gerade ihre Jobs gekündigt. Ein Jahr Auszeit und dann gucken, wie es jobtechnisch weiterginge. Das kam uns in großen Teilen irgendwie bekannt vor.
Trotz der netten Nachbarschaft, machten wir uns dann aber doch noch auf zum Leuchtturm. Der stetige Brummton der Fabrik nervte uns. Das mochte wohl daran liegen, dass man ab Mitte 40 eh schon irgendwelche Töne in den Ohren hatte, bei denen man sich fragte, wo die denn auf einmal herkamen.
Auf dem Weg sahen wir einige Angler. Während wir diese Freizeitaktivität bei uns oben im Norden eher einer Männerdomäne zuschreiben hätten, schien es in dieser Region etwas zu sein, dass man gerne als Paar wahrnahm. Die Frau las und entspannte, der Mann angelte und entspannte. Win Win für Beide. Es macht uns Freude, dies zu beobachten.
Natur & wir
Am Ende des Strandes angekommen, genossen wir die Ruhe und die frische Luft nun doppelt. Es war herrlich, allerdings fehlten Mülleimer. Und gerade diese waren hier wirklich sinnvoll. Die Leute (wer auch immer) luden ihren gesamten Unrat ab. Es wurde ohne Scham das große Geschäft frei liegengelassen und am Leuchtturm roch es so stark nach Urin, dass wir uns nicht näher heranwagten.
Es gab für die Nordsee verhältnismäßig wenige Muscheln, dafür tote Krebse. Eine Robbe, die mit der Flut ans Land gespült wurde, war ebenfalls nicht mehr am Leben. In der Bucht konnten wir erkennen, wieviel Abfall im Meer schwamm.
Wir waren verantwortlich, keine Frage, auch, wenn wir sicherlich nicht zu denjenigen gehörten, die ihre Altlasten in die Natur schmissen. Dennoch ganz frei von Schuld waren wir durch unser bisheriges Konsumverhalten nicht.
Dank eines einzigartigen Schauspiels holte uns die Natur aus unserer melancholischen Stimmung: im Licht der Abendsonne konnten wir im Hafen eine Reihe sehr lebendiger Seehunde beobachten. Das war einfach großartig!
Eine spektakuläre Nacht
Nachdem das letzte Schiff gegen ein Uhr Nachts in den Hafen geschleppt wurde, war es superruhig. Die Industrieanlagen wirkten wie brennende Städte – das sah wirklich irre aus.
Dienstag, 13.09.2022 Abfahrt: Dunkerque – Ankunft: Sangatte (53 Kilometer)
Wie in einem Prospektversprechen wurden wir mit Wellenrauschen, Möwengeschrei und einem traumhaften Himmel geweckt. Aufgrund dessen ließen wir uns heute morgen alle Zeit der Welt. Wir waren ohnehin ziellos. Einzig entsorgen mussten wir. Eine Möglichkeit dazu gab es sieben Kilometer entfernt. Das Wetter war so semi-schön: warm, aber trocken. Nachts fielen ein paar Tropfen.
Über Fort Mardyck, Gravelines vorbei an Oye-Plage waren wir viel schneller in Calais, als erwartet.
Der Regen ließ diese Stadt recht unattraktiv wirken. Auf eine Rundfahrt hatten wir daher verzichtet. Ein kleiner Wermutstropfen: ich konnte das wundervolle Rathaus nicht von Nahem sehen. Dessen Turmspitze überragte vielversprechend fast alle anderen Gebäude.
Vorbei am Fähranleger, dem Leuchtturm Phare de Calais, der seit 1848 als wichtige Navigationshilfe für Schiffe und Fähren des Ärmelkanals seinen Dienst verrichtete und einem kleinen Hafen, ging es weiter auf der D940 entlang der Opal-Küste.
Durch Zufall strandeten wir auf einem kostenlosen, wirklich hübsch gelegenen Stellplatz in Sangatte. Wir wussten nicht, dass in dieser Stadt quasi der Eurotunnel begann.
Dangast hat den Steinpenis von Eckart Grenzer das Cap Blanc-Nez hat den Obelisk von Aston Webb
Wie immer galt es erstes, den Strand zu erkunden. Aus einem Strangspaziergang wurde dann aber eine kleine, einstündige Bergwanderung (na, ok – eher Hügelchen-Wanderung, aber immerhin!) Ehrlich gesagt, hatten wir den Zugang zum Strand nicht gefunden. Die Hänge waren zu hoch und zu steil, als dass wir dort gefahrfrei herunter gekommen wären. Also ging es hoch, zu einem doch sehr phallussymbol-artigem Steingebilde.
Ehrlich, wir waren totale Kulturbanausen und hatten keine Ahnung, dass es sich um einen Obelisk handelte, der zu Ehren eines britischen Royal-Navy-Kommandos, genannt Dover Patrol, errichtet wurde.
Es sollte nicht despektierlich klingen und auf keinen Fall, wollten wir die Verdienste der Jungs von damals verunglimpfen. Nur, warum mussten solche Monumente immer aussehen, wie ein steifes… naja, Ihr wisst schon, was wir meinten. Aber wir schweiften ab.
Der Spaziergang war unglaublich lohnenswert. Jetzt konnten wir uns selbst davon überzeugen, dass dieser Küstenstreifen zu Recht Côte d‘Opale genannt wurde. Die blau-grünen Farbtöne des Wassers waren ein Traum – trotz des bedeckten Himmels.
Wir empfahlen jedem, einmal dort hochzulaufen. Die Wanderung war kurzweilig und bot eine Mischung aus landschaftlichen Highlights und unserer aller Geschichte. Bei gutem Wetter sah man die Kreidefelsen von Dover sicherlich besser. Heute konnten wir diese nur erahnen.
Beeindruckt hatte uns das Gesamtbild von Meer, den großen Fähren und Containerschiffen am Horizont sowie dem hügeligen Hinterland mit seinen eingebetteten, kuschelig anmutenden Orten. Auf der einen Seite Karibik-Feeling, auf der anderen wurden wir an Werbeaufnahmen für eine irische Markenbutter erinnert. Nur mit Schafen anstatt Kühen.
Da es weiterhin regnete, ging es nicht mehr an den Strand, sondern zurück in die Elfie. Bei Krakauer und Kaffee vervollständigten wir unsere Tagebuch-Einträge. Gleich geht’s bei Wein und Bier ab auf unser Couch. Ein bisschen Binge Watching zur Entspannung. A tout à l’heure nous amis!

