Bienvenido a España - die Zweite!

Chinchilla de Monte-Aragón

Es ist warm, sehr warm, aber dieser in etwa 900 Meter Höhe gelegene, historische Ort ist wirklich eine Wucht. Ok, wir waren nicht in der Lage, den Weg zum Castillo zu finden, geschweige denn, wie gehofft, eine offene Bar. Aber wir haben uns trotzdem spontan verliebt.

Am Stellplatz gab es eine kleine Bar, die zu unserem Leidwesen aber nicht geöffnet hatte.

Stadtbummel

Da wir den Morgen etwas ruhiger haben angehen lassen, brechen wir erst gegen 12 Uhr zu unserer Erkundungstour auf. Wie wir schnell feststellen, sind die 40 Treppenstufen, die zum Ortseingang führen lediglich der Anfang, denn im gesamten Zentrum geht es rauf und runter.

Über diese Stufen musst Du gehen…

Die Anzahl 40 mag Euch vielleicht recht überschaubar erscheinen. Wenn eine solche Stufe allerdings nicht 17-20 cm, sondern locker 35 cm hoch ist, gleicht es einem ordentlichen Training für die Gesäßmuskulatur. Also auf: schmeißt den Stepper weg und fahrt nach Chinchilla!

Treppe rauf…
…und Treppe runter.

In den Stadtkern oder besser gesagt zum „Plaza de la Mancha“ gelangen wir durch ein Torhaus aus dem 18. Jahrhundert. In diesem Durchgang wird auch der „Llave de la ciudad“ – der Schlüssel zur Stadt aufbewahrt.

Der „Arco de la Villa“.

Jeder Verkehrsteilnehmer, egal ob Fußgänger, Rad- oder Autofahrer, der hinein ins Zentrum von Chinchilla möchte bzw. wieder heraus, muss durch dieses Torhäuschen. Die Verkehrsregulierung funktioniert dabei erstaunlich gut durch ein recht einfaches Prinzip: Rücksichtnahme.

Von allem etwas

Uns ist bullewarm und natürlich haben wir nichts zu Trinken dabei. Aber wir sind tapfer und machen uns weiter auf den Weg zu den Erd- oder Höhlenhäusern. Wir streifen durch kleine Gassen, entdecken hierbei immer wieder liebevoll gestaltete Häusereingänge, Geschichtliches und Dekoratives. Eine kleine Auswahl haben wir Euch hier zusammengestellt.

Blumentöpfe beleben das Bild des Ortes.
Einladend, oder?
Von oben schaut das Paar auf die Besucher des ortansässigen Obsthändlers.
Ob hier wohl Honig produziert wird?
Iberer, Araber und Römer…
…für historisch Interessierte gibt es viel zu entdecken.

Obwohl der Ort sehr klein ist, gibt es einige Kirchen. Wir konnten mindestens vier Stück ausmachen. Da sollte doch für Jeden etwas dabei sein.

Rechts: die größte Kirche des Ortes: die Iglesia de Santa Maria de Salvador

Die superfreundlichen Einwohner machen es uns leicht: wir fühlen uns sehr willkommen. Dass mehrere kleine Parks bei den warmen Temperaturen ausreichend Beschattung sowie einen wundervollen Blick ins Tal bieten, ist ein weiterer Bonus für uns Besucher.

Die unendlichen Weiten.

Casas Cuevas & Bodegas

Nachdem unser erster Versuch, die im Internet beschriebenen Bodegas zu finden, kläglich scheiterte, fanden wir bei unserem zweiten Anlauf, allerdings nur mit Hilfe unserer belgischen Teilzeitnachbarn, doch noch zum Ziel: die „Casas Cuevas“ (Höhlen-/ Erdhäuser) und „Bodegas“ (Felsenkeller) haben uns wirklich beeindruckt.

Eine ganze Reihe an Casas Cuevas.
Wenn man es nicht weiß, fällt die besondere Bauweise auf dem ersten Blick nicht auf.
Fast unscheinbar fügen sich die Bodegas in die Wand der Hauptzufahrtsstraße ein.

Der Weg vor den Höhlenhäusern führt im wahrsten Sinne des Wortes ins Nirvana. Wahrscheinlich werden hier unfreundliche Nachbarn lautlos entsorgt, denn es geht ziemlich weit abwärts. Wir persönlich, würden uns jedenfalls den Streit am nicht vorhandenen Gartenzaun zwei Mal überlegen….

Hier bekommt der Ausdruck „ich habe heute in den Abgrund geschaut“, eine ganz neue Bedeutung.

Se vende

Am Ende unseres Rundgangs nehmen wir ganz gegensätzliche Eindrücke mit: Altes und nur noch halb Vorhandenes auf der einen, Neues und ein Theater auf der anderen Seite. Obwohl sehr viele Immobilien zum Verkauf stehen und uns den Eindruck vermitteln, hier lebe kaum noch jemand, herrscht reger Autoverkehr und es wird an allen Ecken gewerkelt. Kurioser Weise scheint jedes zweite noch intakte Haus über eine Garage zu verfügen. Selbst in der kleinsten Gasse.

Das Casino scheint ebenfalls zum Verkauf zu stehen.

Macht was draus!

Gemeinsam mit Albacete gehörte Chinchilla einmal zu den wichtigsten Orten der Region. Wir hoffen sehr, dass dieser Flecken Erde durch seine neuen infrastrukturellen Anbindungen und den aktuell stattfindenden Restaurationsarbeiten wieder zu seinem alten Glanz findet.

¡Vámonos!

Noch am Abend werfen wir unseren Plan, noch ein bis zwei Tage zu verweilen, über den Haufen. Laut Wetterbericht sind in den nächsten Tagen 30 Grad für Sevilla angesagt und genau dort wollen wir hin. Irgendwie sind wir der Ansicht, dass wir uns wenigstens einen der großen Touristenmagneten anschauen sollten, bevor wir irgendwann wieder in die Heimat zurückkehren.

Am frühen Vormittag machen wir uns daher schweren Herzens (wieder einmal) auf den Weg. Aber zunächst frühstücken wir noch mit superleckeren Flores, Pastas und Pan aus der für uns bisher besten Panadaría Spaniens. Ob wir noch einen Abstecher zur Mezquita-de Córdoba machen, ist unklar. Auf der einen Seite denken wir uns, einmal sollten wir diesen so besonderen Bau gesehen haben, auf der anderen Seite sind wir auch gerne dort unterwegs, wo sich nicht alle tummeln. Wie auch immer unsere Entscheidung ausfallen wird, Ihr erfahrt es als Erste, versprochen.

Abends können wir von unserer Elfie aus einen idyllischen Blick hoch zum Ort genießen. Donnerstags ist der Platz laut Schild für den hiesigen Markt frei zu halten.

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