Bienvenido a España - die Zweite!

Von der Küste ins Inland Spaniens

Ostermontag, die Sonne scheint und die Frisur sitzt. Ein optimaler Zeitpunkt also, um aufzubrechen. Nach ein paar wirklich wundervollen Tagen mit unseren neuen norwegischen und spanischen Freunden ziehen wir sowohl mit einem weinenden als auch mit einem lachenden Auge weiter. Unsere Köpfe rauchen und das nicht nur vom Alkohol, sondern in erster Linie vom Switch zwischen den Sprachen: „Englisch, Deutsch“ und „Spanisch“. Den Gnadenstoß hat uns der Translator gegeben, der immer dann zum Einsatz kam, wenn die paar Brocken Spanisch nicht mehr ausreichten. Und das war echt oft. Naja, was willste‘ erwarten nach ein paar Wochen Duolingo-Praxis.

Unsere Nacht war auf jeden Fall sehr kurz. Von einer Seite auf die andere wälzend waren wir ständig auf der Suche nach der korrekten Aussprache des spanischen „V’s“. Wir überlegten, ab welcher Anzahl an „Rs'“ das eine gerollt, das andere noch mehr gerollt oder nur, wie ein leichtes „D“ auszusprechen sei. Ohne Erfolg. Letztlich haben wir nur drei Stunden geschlafen. Vielleicht enthielt unsere Instantkaffee-Milch-Mischung aber auch einfach nur viel zu viel Kaffeepulver… who knows. Apropos: kann ja sein, dass Euch das bereits klar war, aber wir hatten gestern geradezu eine Eingebung: Instantkaffee kann man perfekt mit kalter Milch mixen. Bislang dachten wir, dass dies nur mit heißem Wasser möglich wäre. Wieder was dazu gelernt. Muchas Gracias Ines y Tomás!

Sevilla & Co.

Eine Seite in uns möchte am liebsten gar nicht weiter, die andere ist jedoch neugierig, auf die Dinge, die dieses Land noch zu bieten hat. Auf dem Plan stehen unter anderem Sevilla, Cordoba und Granada. Um zu vermeiden, dass wir unsere Städtetrips aufgrund von zunehmender Wärme und Touristendichte nicht erfolgreich absolvieren können, kneifen wir die Morsbacken zusammen und fahren entgegen jeglicher innerer Widerstände los. Wir haben uns dazu entschlossen, den Weg Richtung Sevilla im Landesinneren zu bestreiten, um uns dann auf dem Rückweg von Tarifa an der Küste entlang wieder Richtung Canet zu arbeiten.

Unsere heutige Route

Chinchilla de Monte-Aragón, Provinz Albacete

Unsere neuen spanischen Freunde haben uns noch ordentlich mit Tipps versorgt, von denen zwei auf unserer heutigen Route Richtung „Chinchilla de Monte-Aragòn“ liegen: Alcalá del Júcar und Jorquera. Beides kleine Orte in der Provinz Albacete der autonomen Gemeinschaft von Kastilien-La Mancha. Ich verzichte an dieser Stelle auf den Spannungsbogen und haue es direkt raus: als wir die kurvenreiche enge Straßenführung sehen, haben wir gekniffen und sind umgedreht. Nach unserer Erfahrung im Zentralmassiv von Frankreich (Bericht folgt), haben wir ein echtes Berg- und Kurventrauma. Ja, wissen wir: das ist ’n büschen doof, wenn man sich in einem Land befindet, das etwas als 50% aus Bergen besteht – von der Hochebene einmal ganz abgesehen.

Aber wir halten uns wacker. Wir nehmen nur halt nicht mehr jede unbefestigte Haarnadelkurve in über 800 Meter über Normalnull in Radweggröße, ohne Randbefestigung mit, sondern haben uns darauf geeinigt, keine Straßen mehr zu fahren, die nicht mindestens einen Buchstaben in ihrer Bezeichnung tragen.

Aber zurück zum Thema: Chinchilla de Monte-Aragón ist ein Traum! Der kommunale Stellplatz mit Ver- und Entsorgung ist kostenlos, es ist bullewarm, windig und dennoch gibt es nichts zu meckern. Nach einem wirklich kurzen Abstecher in die kleine Ciudad (Stadt) freuen wir uns auf morgen und hoffen, dass die bezaubernd anmutenden Kneipen und Cafés geöffnet haben, um dort einzukehren. Wir werden berichten, Euch schöne Träume!

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